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Einst galt Shilf als die langsamste Band der Schweiz. Das Lo-fi-Trio aus Basel veröffentlichte 1995 die Vinyl-Single «My Clean Skin» (Eigenvertrieb) und 1997 das Album «Star» (Disctrade). In der heutigen Formation besteht die Band seit 1999. Unterdessen steht Shilf für einen Mix aus Pop, Country und Folk. Laute Töne sind selten geworden. Statt dessen setzt das Sextett auf Transparenz – und das Songwriting von Lucas Mösch. Die Einflüsse reichen von Dylan oder Van Zandt über Vertreter der neueren Country- und Folk-Szene wie Lambchop, Wilco oder Giant Sand bis hin zu Popformationen wie Belle And Sebastian oder Turin Brakes. Shilf ist eine Demokratie, in der jedes Votum zählt. So gesehen sind weder Lucas Mösch noch Nadia Leonti – bekannt als Frontfrau von Popmonster – die Köpfe der Band. Auch Sämi Schneider, der als Congaking und früher bei Schmalhans stets im Vordergrund stand, wird zum Teil einer Einheit, die sich nicht zuletzt auch auf der Bühne bemerkbar macht. Im Frühjahr 2001 nahmen Shilf bei Jakob Künzel (Popmonster) in Basel 13 neue Songs auf. Ein Jahr später drückten sie das unfertige Material Chris Eckman nach einem Konzert seiner Band The Walkabouts in die Hand. Zwei Tage später meldete sich Eckman per Telefon. Die Aufnahmen gefielen ihm derart, dass er beschloss, das Album zu produzieren. In fünf Tagen im Mai 2002 wurden die Aufnahmen schliesslich in Ljubljana, wo der Musiker und Produzent aus Seattle heute lebt, abgemischt. Hinzu kamen einige Klavier- und Orgelparts von Eckman selbst.

Das sagt die Presse:

"Elf schöne Songs zwischen Hazeldine, Freakwater, Townes Van Zandt und Giant Sand – reinhören!"
Access All Areas

"Diese Platte befriedigt den Jagdinstinkt aller, die abseits der angesagten Namen etwas neues entdecken wollen."
Roadtracks

"Ob ihre Songs oder die cleveren Arrangements: Das ist alles in sich stimmig."
Oldie-Markt, Juli 2003

„Me“ ist einfach zum Seufzen schön."
all my music, Mai 2003

Tracklisting:

1. make a sound
2. dude
3. rooftop
4. harry (MP3)
5. boss
6. fermented oranges
7. despair
8. vintage port
9. traveller
10. pioneer relationship
11. more and more


PRESSE:

"Gute Menschen sterben leise. Und genau so musizieren sie auch. Langsam bis zum zitternden Stillstand, mitunter traurig und selbstversunken, stets jedoch aufrichtig und voller Würde. Shilf sind da keine Ausnahme. Das Basler Sextett um Songwriter und LapSteel-Gitarrist Lucas Mösch kommt mit seinem Zweitling «Me» dort an, wo sich gemeinhin Bands wie Lambchop, Misouri oder die frühen Palace Brothers aufzuhalten pflegen. 1997 veröffentlichte das damalige Trio das Album «Star», von dem namhafte Experten wir Roland Strobel («Die Vierspurshow») noch heute schwärmen, nun folgt die Fortsetzung, für die man den grossen Chris Eckman (The Walkabouts) als Produzent gewinnen konnte.
Gezupfte und gewengelte Gitarren, reduzierte Beats, seufzende Orgeln und Bob-Dylan-Mundharmonika reichen der Band, der u.a. auch Nadia Leonti (Popmonster) und Sämi «Congaking» Schneider (ex-Schmalhans) angehören, um sich als ehrliche Neffen von Uncle Tubelo zu positionieren. Man lässt sich Zeit, wischt mit unaufgeregter Melancholie und rootsiger Abgeklärtheit verschüttetes Leben auf und hört auf das Pulsieren der eigenen Seele. Wenn also demnächst mal wieder ein bewölkter Nachmittag in einen einsamen Abend hineingleitet, empfiehlt sich diese Platte mit sanftem Nachdruck."

amp., Tagesanzeiger, 2. Oktober 2002


"Es braucht Geduld, will man die Zeit beim Entgleisen hören. Fünf Jahre haben sich «Shilf» rar gemacht, um nun mit «Me» ihr zweites Album vorzulegen. Denn was rar ist, steigt bekanntlich an Wert: «Me» ist ein suggestiver Gleitflug über die hängenden Gärten einer melancholisch-verklärten Seelenlandschaft, wo selbst Erdbeben in Zeitlupe über die Bühne gehen und der emotionale Hausrat in der glühenden Hitze zu flimmern beginnt. Brächte nicht auch eine kühle Brise urbaner Distanz etwas Erfrischung in diesem beinah romantischen Lob ländlicher Langsamkeit – die Schwermut würde sich wohl als Selbstmitleid zu einer unerträglichen Elegie zerdehnen.
Tatsächlich suchen «Shilf» im Album mit klasklaren Gitarren-Tremolos und mehrstimmigem Gesang Vater Country’s Schulter oft deutlicher als live. Doch ist es auch genau diese Transparenz, mit der Produzent Chris Eckman («The Walkabouts») aus «Me» ein grossartiges Understatement voll kleiner Geheimnisse gemacht hat. Ertrinken wir also in offenen Dur-Akkorden; lassen uns treiben durchs klare Wasser wie unter «Trainspottings» Latrinen; suchen Halt im fragilen Balanceakt von Lapsteel und E-Gitarre. Am Ende – kann diese Album je zu Ende sein? – will man exakt das, was der letzte Song verspricht: «More and more»."

Alexander Marzahn, Basler Zeitung, 16. September 2002


"Vom Lo-Fi-Trio sind die Basler Shilf zum Sextett gewachsen. Zu sechst lässt sich noch schöner langsam verzweifeln, hat man sich gesagt und u.a. Sämi «Congaking» Schneider und Popmonster-Sängerin Nadia Leonti dazugewonnen. Auf «Me», produziert von Chris Eckman (Walkabouts), bewegt sich die Band stilsicher in jenen träg-melancholischen Gewässern, auf denen Zeitlupen-Experten wie Lampchop oder Cowboy Junkies ihre Seelenboote treiben lassen. Der Zuhörer lehnt sich schaukelnd zurück und lässt sich mit Dylan Thomas trösten – «You Shall Not Despair». Auch hier am schlappen Rheinknie also Champions League, mit Gruppenspielen in Kentucky oder Illinois."
Marcel Elsener, St. Galler Tagblatt, 15. November 2002


"Shilf aus Basel kommen spät mit ihrer verlangsamten Mixtur aus Lo-Fi, Rock und Folk – aber nicht zu spät. Das Sextett versteht es gut, diese schleichenden Athmosphären zwischen Wehmut und Glückseligkeit in Musik zu bannen. Langsam, getragen, mit schönen Melodien, sanften Aufgerautheiten, Gitarren, Orgel, Lapsteel, Banjo und der Stimme von Popmonster-Frontfrau Nadia Leonti, die haargenau passt. Produziert hat das tadellose Werk Chris Eckman von The Walkabouts. Die Musik von Shilf bewegt sich im gleichen, dunkel schimmernden Fahrwasser. Und sie ist mindestens so gut."
pb, Neue Luzerner Zeitung, 18. Oktober 2002


"Wer noch das erste Shilf-Opus im Ohr hat, muss für ihr Zweitwerk «Me» umdenken. Vorbei sind die Zeiten des lärmigen Zeitlupen-Low-Fi-Indierocks. Die Basler Band hat sich für «Me» hin zum Sound von Bands wie den Turin Brakes, den Walkabouts, Red House Painters oder Lampchop bewegt. Auch personell wurde aufgerüstet. Neu dabei ist die Sängerin Nadia Leonti (Popmonster), Songwriter Lucas Mösch, Daniel Herzig und Sämi Schneider (Congakings, Schmalhans). Als Produzenten konnte Shilf niemand geringeren als Chris Eckman von den Walkabouts gewinnen. Der hat den elf Songs die nötige Atmosphäre verpasst. «Me» errreicht in den besten Momenten die Klasse ihrer Vorbilder und Einflüsse. (RPA)"
Swiss Music Business, September 2002


"Basel bringt ohne eigentliche Szene immer wieder Grössen von internationalem Format hervor. Hört, hört!
Die langsamste Band der Schweiz? Vielleicht kann man Shilf so nennen. Aber das ist unwichtig, denn die Low-fi-Truppe, die sich aus Leuten wie Sämi Schneider (Conga King) und Nadia Leonti (Popmonster) zusammensetzt, ist vor allem die gefühlvollste des Landes. Dass Walkabout-Kopf Chris Eckman die CD «Me» (Disctrade) produziert und mit nordischer Schwermut angereichert hat, passt: Shilf oszillieren in der Dämmerung des Spektrums Country/Folk/ Pop zwischen balzendem Wurlitzer und heulender Lapsteelgitarre. Zum Seufzen schön. (...)"

Espace Mittelland, BZ-Kultur, Samstag, 14. September 2002


"Gillian Welch, die traditionsbewusste Oberschwester der amerikanischen Country-&-Folk-Szene,ertönt aus den Boxen, als wir im nt/areal eintrudeln. Wohl kein Zufall, denn Welchs Musik strahlt genau jene Langsamkeit aus, für die «Shilf» lange Jahre berüchtigt waren. Der Saal ist gerappelt voll, als sich «Shilf» auf die Bühne stehlen. Gitarrist Lucas Mösch trägt Baseball-Käppi und steht – einem abgebrühten Trucker gleich – mit dampfender Zigarre da. Das Sextett wirkt, als hätte es sich gerade von einem tief-texanischen Barbecue losgeeist. Die Orgel beginnt zu scheppern, Nadja Leontis verlangende Stimme flüstert vor sich hin, und die Gitarren fordern ultimativ den Sonnenschein. Bereits die ersten Takte beweisen: Die Akkustik im nt/areal ist und bleibt von erbärmlicher Qualität.

Da kommt das beste Mischpult nicht dagegen an. So muss man im Sound-Quark ein wenig nach den wahren «Shilf»-Tönen forschen. Wer das tut, bekommt Gutes zu hören. Die Basler verstehen es aufs Beste, zart schmelzende Klänge mit kleinen, borstigen Widerhaken zu kombinieren. Die Lapsteel wimmert leise vor sich hin, fügt sich den Rockgitarren aber stets artig unter. «Shilf» liegt nichts ferner, als Solo-Orgien zu feiern. Im vielschichtigen Sound-Korsett der Band hat alles sein Plätzchen. Man ist sich einig, ist eine dichte Einheit, an der nichts und niemand zu rütteln hat. Manchmal braucht es allerdings eine gehörige Portion Konzentration, um einzelne Instrumente präziser ausmachen zu können. Sich intensiver mit den satten Bassklängen von Philipp Gallati oder den deftigen Saitentönen von Gitarrist Sämi Schneider auseinander zu setzen, ist jedoch lohnenswert.

Ernsthafte Angelegenheit
Die Musik bezieht ihre Kraft aus einem unablässig dräuenden Rock. Live sind Einflüsse wie Rock, Country und Pop zwar spürbar, aber eher eine Grundlagenangelegenheit. Dennoch dringt durch, dass die Formation sich in der Americana-Szene auskennt und wohl sämtliche Klänge von «Wilco» und Ryan Adams gehört hat. Nicht nur die Anwesenden, sondern auch «Shilf» selbst hätten lange auf die neue Platte gewartet, nuschelt Leonti ins Mikrofon. Es bleibt eine der ganz wenigen Interaktionen mit dem Publikum. Die CD-Taufe ist eine ernsthafte Angelegenheit, selbst der Ansatz eines Lächelns hat striktes Bühnenverbot. Eine geballte Ladung Traurigkeit, die sich in den melancholischen Texten manifestiert, wo dringende Fragen wie «How Can I Leave You Again?» behandelt werden.
«Shilf» geben nur selten Konzerte, eine Tatsache, die sich nicht ganz verbergen lässt. Doch die hin und wieder auftretenden Ungenauigkeiten im Spiel sind absoluter Nebenschauplatz. Denn in dieser Freitagnacht bestätigen «Shilf», dass sie zu den kreativsten Schweizer Bands zu zählen sind."
Michael Gasser, Basler Zeitung, 2. September 2002


Philip Gallati: Bass
Martin Graf: Schlagzeug, Gesang
Daniel Herzig: Gitarre, Wurlitzer, Orgel
Nadia Leonti: Gesang
Lucas Mösch: Gitarre, Lapsteel, Gesang
Sämi Schneider: Gitarre, Banjo, Mundharmonika


Band-website

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