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David Poe
the late album

Wenn David Poe versucht, das Geheimnis des Pop herauszufinden, ist The Late Album seine Ausgrabungslampe. „David Poe versetzt dem Singer-Songwriter-Genre den lang ersehnten Stromstoß“ schrieb der Rolling Stone über sein preisgekröntes Debut. Der fantastische Nachfolger, The Late Album, beleuchtet die dunklen Ecken mit einer einnehmenden Präsenz. Poe sonnt sich in dem anstößigen Eklektizismus, der sein durchweg gefeiertes Debut bestimmte. Seine charmante Stimme schwebt mit bedrohlicher Finesse über Gitarren, Drums und Orchesterparts.

Das ambitionierte Songwriting des nach New York transplantierten amerikanischen Mittelwestlers schwankte immer zwischen down-home und downtown. 1997 von Sony/Epic unter Vertrag genommen, wurde Poes selbstbetiteltes Debut vom legendären T-Bone Burnett mit großem Aufwand produziert. Auf dem Album performten die langjährigen Mitstreiter Sim Cain an den Drums, Bassist John Abbey und Gastgitarrist Marc Ribot. 1999 wurde das deutsche Indielabel ulfTone music Davids europäische Liaison.

Der frühere Soundmann der New Yorker CBGB´s Gallery spielte 695 Konzerte auf der ganzen Welt im Vorprogramm von Tori Amos, Beth Orton, The Jayhawks, Bob Dylan, Joan Baez, Chris Whitley, Glenn Tilbrook, Lloyd Cole, Jason Falkner, They Might Be Giants, Holly Cole und vielen, vielen anderen. In Europa ging er im Januar 2001 konsequenterweise auf seine erste Headlinertour, auf der er und seine sensationelle Band jeden Abend frenetisch gefeiert wurden. Wie zu erwarten, wurde The Late Album immer wieder auf Tourneepausen zwischen Nordamerika, Europa und Japan aufgenommen.

Das amerikanische Option Magazine nannte Poes Debut „Der Anfang einer glänzenden Karriere.“ Das englische Q Magazine bemerkte: „Punktgenaue Momentaufnahmen von kritischen Situationen sind Poes Stärke, seine atmende Stimme und sein charmantes Gitarrenspiel verbergen oft nahezu säureartige Textzeilen.“ In Deutschland bekam Poe (zusammen mit Robbie Williams) den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik als Bestes Pop-Album und der sonst so zurückhaltende Rolling Stone gab dem Album vier Sterne und nannte es „ein nahezu perfektes Debut“.

Zurück in Manhattan nannte Time Out! New York David „den perfekten Mann“, welches ihm das Kennenlernen von Frauen enorm erleichterte. Obwohl er primär für sein raues Croonen und seine elektrifizierte Akustikgitarre bekannt ist, nannte ihn die Musikpresse „erstaunlich attraktiv“ und „auf eine herzliche Weise attraktiv“ aber nie einfach „attraktiv“.

Poe und seine Band sind dafür bekannt, ihre Shows wie ein Mod Trio mit Jazz Club-Feinheiten anzugehen, ihr Publikum zunächst zu unkontrolliertem Lachen zu verleiten und dann zum Weinen zu bringen. Die Titel auf The Late Album haben denselben Effekt.

Bei „You´re The Bomb“ verdreht Poe auf humorvolle Art und Weise urbanen Colloquialismus in verbotene Metaphorik via Jazzballade. Der Elektrofolk von „Childbearing“ betrachtet die vorsichtige Faszination unserer Generation mit dem Kinderkriegen. „The Drifter“ erscheint gleich zweimal: reduziert und voll ausgespielt mit einem Mitsingchorus und dreistimmigen Harmonien. „Good Lonely“ ist ein psychedelisches Feuerwerk für einsame Menschen, egal wo sie sind. Und das Herzstück des Albums, „The Late Song“, echot wie eine punktgenaue Botschaft von der anderen Seite des Schleiers.

„Ich denke daran, dass die Leute es nachts hören werden“, sagt David von seinem Jüngsten. „Aber der Ablauf der Platte macht es zu einer optimalen Wahl für jedwede Situation, die man im Auto verbringen könnte. Manchmal rutscht es aus der Kurve wie bei einem Rennfahrer auf einem geschlossenen Kurs. Aber manchmal möchte The Late Album ein Rennboot sein, welches um scharfe Kurven schnurrt und Klarheit in seiner Welle hinterlässt. Ist das merkwürdig?“

Bestimmt, aber Poe´s Band hat niemals besser geklungen: Percussionist Sim Cain, der Mann den Poe „der beste Schlagzeuger der Welt“ nennt, spielte bereits mit der Rollins Band, Marc Ribot, Zeena Parkins, John Zorn und Elliot Sharps' Terraplane. John Abbey´s soulvoller, athletischer Kontrabass war bereits auf unzähligen Aufnahmen und auf der Bühne mit solchen Legenden wir Ray Davies und John Cale zu hören.

Wichtige musikalische Gäste waren unter anderem Gary Louris und Kraig Jarrett Johnson von den Jayhawks, Multi-Instrumentalist Al Perkins (Gram Parsons, Rolling Stones) und die New Yorker Songwritergenies Jenifer Jackson und Morgan Taylor. Taylor und Wunderpianist Fil Krohnengold sind auch oft mit Poe auf einer Bühne zu sehen.

In fünf verschiedenen Locations über die Dauer von eineinhalb Jahren aufgenommen, wurde The Late Album zum größten Teil vom klassischen Modernisten Brad Jones (Imperial Drag, Matthew Sweet), mit Beiträgen von Steven Rosenthal (Rolling Stones, Lou Reed), Daniel Wise (Maceo Parker, Joan Osborne), dem Electronikduo Good & Evil. (The Chocolate Genius, Elysian Fields) und Poe höchstselbst produziert, der bereits mit den Solodebuts von Kraig Jarrett Johnson, Regina Spektor, Jenifer Jackson und Melissa Sheehan produktionstechnische Meriten sammelte.

Und obwohl Poe im Nachhinein rekonstruierte, dass die Songs in mindestens zehn Städten entstanden sind, so kann er sich auf jeden Fall entsinnen, dass alle Titel zumeist bei Nacht erdacht wurden.

„Es ist auf mehrere Arten late. Aber die langwierigere Herangehensweise erlaubte die friedliche Koexistenz von abgefahrenen, organischen Aufnahmen und den obligatorischen, krassen Versuchen, kommerziell erfolgreich zu sein,“ witzelt Poe, hoffentlich. „Es hat Spaß gemacht, das Album zu machen und ich freue mich darauf, zu hören, wie sich die Songs während der nächsten 700 Shows verändern werden.“

Tracklisting

1. ringer
2. echo box
3. childbearing
4. the late song
5. the drifter
6. wear your best
7. you're the bomb
8. good lonely
9. never i will
10. deathwatch for a living legend
11. love won't last the afternoon
12. the drifter (quietly)


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